Am 16.09.22 erlebte unser Team eine besondere Fortbildung. Zum Thema

„Bestattungskultur im Wandel – Zwischen Tradition und Innovation“ begrüßten wir  Tom Schröpfer, Bestattermeister, Performer und Dozent der Pietät sterbenleben in Darmstadt, der Folgendes dazu ausführte:

„Trauer- und Bestattungskultur unterliegen spätestens seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts einem anhaltenden Wandel. Immer mehr äußern Betroffene, Hinterbliebene sowie An- und Zugehörige ihre Bedürfnisse im Abschiednehmen, die sie nicht selten farbenfroh und laut, statt trist in stiller Trauer formulieren. Entsprechend ändert sich auch die Arbeit und Haltung von Bestatter:innen. Wo sie einst die professionell im Hintergrund Abwickelnden waren, sind sie heute die professionell Begleitenden, unterstützend an der Seite von Menschen, ihren eigenen Dynamiken und Prozessen.

Die Schritte zwischen Tod und Bestattung können so unterschiedlich und angepasst gestaltet werden, wie die Menschen verschieden sind. Immer wieder rückt dabei das Abgleichen von individuellen Bedürfnissen und den Anforderungen von Gemeinschaften in den Mittelpunkt: Wie trauere ich privat, wenn zur Abschiedsfeier öffentlich eingeladen wird? Brauche ich kleine Schritte im Abschiednehmen? Möchte ich die Totenfürsorge unterstützt selbst durchführen? Möchte ich im Krematorium dabei sein? Den Sarg oder die Urne selbst gestalten? Was passt für mich, was für die verstorbene Person, und was braucht die Gemeinschaft um uns? Und was sagt die Rechtslage zu all dem?“

Während Tom Schröpfer locker durch all diese Themen führte, standen ein Sarg, verschiedene Urnen und Kerzen mitten im Raum, so dass wir uns unserer eigenen Betroffenheit, Scheu oder Ängsten stellen konnten.

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